Werk.

17.05.2004 · Roman.

Jessica, 30.

S. Fischer Verlag. Frankfurt am Main. 17.05.2004
ISBN: 978-3-10-074427-2

Jessica Somner sieht sehr gut aus. Sie ist jung und intelligent. Jessica macht alles so, wie es sich für die Generation Golf Zwei gehört. Es muss nur noch ein Job her und die Liebe, dann wird alles perfekt sein. Aber auf einmal ist nichts mehr in Ordnung. Die Freundinnen sind nicht solidarisch und der Sex mit dem Politiker ist überhaupt nicht mehr heiß. Jessicas Anpassung hat nicht gereicht. Jessica macht nicht mehr mit und entscheidet sich für Gegenstrategien. Sie bringt die Machenschaften der Mächtigen ans Licht der Öffentlichkeit, im Gegenzug privatisiert sie ihren Körper. Und die Liebe bekommt eine Chance.

In drei atemlosen Kapiteln folgen wir dem Gedankenmonolog einer jungen Frau und ihrem scharfen analytischen Blick auf unsere Gesellschaft und ihre Inszenierungen. (S.Fischer Verlag)

 

25.10.2005 · Theaterschauspiel.

Jessica, 30. Bühnenfassung.

Schauspielhaus Graz. Erstveröffentlichung: 25.10.2005
Regie: Dieter Boyer
Jessica Somner, 30, sieht gut aus. Sie ist jung und intelligent. Jessica macht alles so, wie es sich für die Generation Golf Zwei gehört. Es muss nur noch ein Job her und die Liebe, dann wird alles gut sein. Aber auf einmal sind die Freundinnen nicht mehr solidarisch, und der Sex mit dem Politiker ist überhaupt nicht mehr heiß. Jessicas Anpassung hat nicht gereicht. Jessica macht nicht mehr mit und entscheidet sich für Gegenstrategien. Sie bringt die Machenschaften der Mächtigen ans Licht der Öffentlichkeit, im Gegenzug privatisiert sie ihren Körper. Sie besteht auf ihrer Würde, und die Liebe bekommt eine Chance.
Veronika Halden, 56, sieht gut aus. Sie ist vital, intelligent, Lateinprofessorin. Was ihre Tochter zeitweise treibt kann sie nicht immer gut heißen, aber die wird schon wissen, was sie tut. Und was darf eine Mutter sagen? Wann muss sie schweigend zusehen? Wie viel ihrer eigenen Erfahrungen darf sie ihrer Tochter überhaupt gestehen? Aber wo die Jüngere sich mit dem Schönheitswahn ihrer Jahre auseinandersetzen muss, da kann die Ältere ihre Reife einsetzen und ihre kritische Energie ausspielen. 

Zwei Frauen, zwei Generationen, ein Ursprung: Marlene Streeruwitz hat mit der dramatischen Fortführung des atemlosen Gedankengangs ihrer Protagonistin aus Jessica, 30. eine faszinierende Gegenüberstellung von Mutter und Tochter, von ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten, von ihren Schwächen und Stärken, von ihren Ängsten und Hoffnungen vorgenommen. Zwei starke Monologe für mindestens zwei starke Schauspielerinnen. (www.fischertheater.de)